Stimme

Stimmstörungen bei Kindern machen sich durch eine länger anhaltende Heiserkeit (ohne akuten Infekt) bemerkbar. Die Stimme ist wenig belastbar und kann manchmal sogar ganz wegbleiben. Weiters kann sie rau und gepresst oder kraftlos und behaucht klingen. Sie wird dadurch schwerer verständlich. Ursachen für Stimmstörungen im Kindesalter können funktionell oder organisch bedingt sein.

Bei einer funktionellen Stimmstörung kommt es zu Veränderungen des Stimmklangs und Einschränkung der Leistungsfähigkeit der Stimme, ohne dass organische Veränderungen des Stimmorgans ersichtlich sind. Ein falscher und übermäßiger Stimmgebrauch ist oft die Ursache einer Stimmstörung im Kindesalter. Dieser hat meist aber auch eine psychosoziale Ursache, wie beispielsweise eine vermehrte Aggression, Ängstlichkeit, Dominanzverhalten oder Frustration.

Organische Veränderungen unterschiedlichster Ursachen im Kehlkopf bzw. an den Stimmlippen selbst werden als organische Stimmstörungen bezeichnet. Es kommt ebenso zu Stimmklangveränderung, Verminderung der Leistungsfähigkeit, Sprechanstrengung, Missempfindungen oder Schmerzen beim „Stimmegeben“. Organische Stimmstörungen können aufgrund angeborener oder erworbener organischer Veränderungen, sekundär organischer Veränderungen oder beispielswesie traumatischer Ursachen entstehen.

Aus funktionellen Stimmstörungen können im Verlauf sekundär organische Stimmstörungen (zB Knötchen oder Polypen) entstehen und aufgrund organischer Ursachen (zB Lähmungen oder Entzündungen) kann es folglich zu funktionellen Stimmstörungen kommen.

Wann ist eine Therapie sinnvoll?

Bei einer länger anhaltenden Symptomatik (2-3 Wochen) sollte mit einer Therapie begonnen werden. Zudem ist ein Besuch beim HNO-Arzt/Ärztin wichtig, auch um das Hörvermögen abzuklären, damit eine Hörstörung als mögliche Ursache der kindlichen Stimmstörung ausgeschlossen werden kann.

 

Näseln

Das Näseln ist eine besondere Störung der Stimm- und Sprechfunktion. Es äußert sich darin, dass der Stimmklang nasal (verschnupft) klingt. Grund dafür ist, dass der Luftstrom nicht richtig gelenkt werden kann. Man unterscheidet zwischen dem offenen und dem geschlossenem Näseln. Das offene Näseln ist durch eine übermäßige Nasenresonanz gekennzeichnet. Beim Sprechen entweicht zu viel Luft durch die Nase anstatt durch den Mund, da das Gaumensegel den Mund- vom Nasenraum nicht vollständig abschließt. Dadurch werden alle oralen Laute (auffällig sind die Vokale, besonders I und U) mit nasalem Stimmklang gesprochen. Das geschlossene Näseln zeigt sich in einer zu geringen Nasenresonanz. Beim Sprechen entweicht die Luft hauptsächlich durch den Mund und nicht durch die Nase. Dies äußert sich vor allem in einem dumpfen, verschnupften Stimmklang bei den nasalen Lauten M, N und NG.

Gründe für das Näseln können neurologische Faktoren, organische Faktoren (zB bei Lippen-Kiefer-Gaumen-Segel-Fehlbildungen) oder funktionelle Faktoren (zB Gaumensegelschwäche) sein.

Wann ist eine Therapie sinnvoll?

Eine logopädische Therapie in diesem Bereich sollte so früh wie möglich beginnen. Auch in diesem Fall ist eine HNO-ärztliche Untersuchung unumgänglich.