Mundfunktionen

Bei einer myofunktionellen Störung im Erwachsenenalter liegt ein Ungleichgewicht der Mund- und Gesichtsmuskulatur meist seit der Kindheit vor. Betroffen sind die Bewegungs- und Koordinationsabläufe sowie das muskuläre Gleichgewicht aller am Schlucken beteiligten Strukturen. Manchmal wird zu viel oder zu wenig Muskelkraft eingesetzt. Mögliche Folgen einer nicht behandelten myofunktionellen Störung sind eine gestörte Kau-, Beiß- und Schluckentwicklung sowie Artikulationsstörungen. Der permanente Zungenstoß gegen oder zwischen den Zähnen beim Schlucken kann in weiterer Folge zu Zahn- und Kieferfehlstellungen führen.

Ursachen einer myofunktionellen Störung können unter anderem unterschiedliche Erkrankungen und Entwicklungsbeeinträchtigungen, ein falsch erlerntes Schluckmuster, die frühe Ernährung über die Flasche mit zu großem Saugerloch, eine unphysiologische Körper- und Kopfhaltung, wiederkehrende oder anhaltende HNO-Erkrankungen, eine vorwiegende Mundatmung, eine unphysiologische Zahn- und Kieferstellung sowie ungünstige Gewohnheiten (Habits) wie beispielsweise Nägelkauen sein.

Wann ist eine Therapie sinnvoll?

Wenn sich unter anderem eine bevorzugte Mundatmung mit überwiegend offener Mundhaltung, ein auffälliges Schluckmuster, eine Zahnfehlstellung, Kiefergelenksschmerzen, Zähneknirschen, Habits oder Lautbildungsfehler zeigen, dann ist eine Therapie sinnvoll. Auch bei nächtlichem Schnarchen und kieferorthopädischen Behandlungen kann eine myofunktionelle Therapie unterstützen und sinnvoll sein.

 

Gesichtslähmungen

Eine Gesichtslähmung ist eine Schwäche oder Lähmung der Gesichtsmuskulatur aufgrund einer Schädigung des Gesichtsnervs. Meist tritt eine Facialisparese einseitig auf. Die Gesichtsmuskeln werden nur unzureichend bis gar nicht mit der notwendigen Information versorgt und können nicht wie gewohnt bewegt werden. Zusätzlich können Veränderungen in der Empfindung, der Speichelproduktion, Geschmacksveränderungen oder eine erhöhte Geräuschempfindlichkeit auftreten.

Wann ist eine Therapie sinnvoll?

Eine Therapie ist sinnvoll, wenn die Bewegungen von Stirn, Augenlid, Nase, Wange und Lippen beeinträchtigt sind und mögliche Probleme beim Sprechen, beim Essen und Trinken auftreten.